ecoBKP 2025


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Material/Prozess Vorgaben Hinweise/Quellen

ecoBKP 271: Gipserarbeiten

Innenputze und Stukkaturen

Vorbehandlung Untergrund

Haftbrücken, Haft-, Grund- und Isolierbeschichtungen müssen wasserverdünnbar sein oder dürfen max. % 1 Lösemittel enthalten.

Bei Innenanwendung:
Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-040

Haftschichten, Spachtelmassen

1. Priorität: Gips-Kalk-, Kalk-Zement-, Zement- und Gips-/Weissputz.

2. Priorität: Baukleber & Einbettmörtel mineralisch.

Ausgleichsputze

1. Priorität: Mineralisch gebundene Ausgleichsputze.

Ausgleichsmörtel

1. Priorität: Mineralisch gebundene Ausgleichsmörtel.

Grundputze

1. Priorität: Gips-Kalk-, Kalk-Zement-, Zement-, Lehm- und Gips-/Weissputz.

2. Priorität: Leichtgrundputz mineralisch.

Silikat- und kunststoffgebundene Grundputze weisen höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als die empfohlenen Varianten.

Einschichtputze

1. Priorität: Gips-Kalk-, Kalk-Zement- und Gips-/Weissputz.

2. Priorität: Weisszementputz.

Silikat- und Kunststoffputze weisen höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als die empfohlenen Varianten.

Wärmedämmputze

1. Priorität: Wärmedämmputz Perlit.

2. Priorität: Wärmedämmputz EPS.

Dämmputze mit Aerogel-Zuschlag weisen bei gleicher Dämmleistung deutlich höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als als konventionelle Dämmputze.

Akustikputze

Alle Bestandteile der Akustikputzsysteme (Putze, Trägerplatten etc.) dürfen kein Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltende Substanzen enthalten.

nicht empfohlen: Produkte, welche Formaldehyd an die Raumluft abgeben können.

Akustikputze haben systembedingt grosse Oberflächen, über welche allfällig enthaltenes Formaldehyd abgegeben werden kann.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Deckputze

1. Priorität: Gips-/Weissputz, Lehm- und Gips-Kalkputz.

2. Priorität: Weisszement- und Sumpfkalkputz.

Silikat- und Kunststoffputze weisen höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als die empfohlenen Varianten.

Trockenbau Wände

Ständerwände

1. Priorität: Einfache oder doppelte Ständerwände mit Mineralwolle und einfacher oder doppelter Beplankung aus Gipsplatte, Hartgipsplatten und Schalldämmgipsplatten.

2. Priorität: Einfache oder doppelte Ständerwände mit Mineralwolle und einfacher Beplankung mit Gips-Wandbauplatten.

Die Empfehlungen basieren auf der Berechnung der Grauen Energie und der Treibhausgasemissionen mit Metallständern. Bei Verwendung von Holzständern können die Graue Energie und die Treibhausgasemissionen der Ständerwände deutlich reduziert werden.

Je nach Schalldämmmass kann die Bewertung eines bestimmten Produkts von den Empfehlungen abweichen.

Vorsatzschalen

1. Priorität: Gipsplatten.

2. Priorität: Hartgipsplatten, Gips-Wandbauplatten.

Die Ständer sind in den Vorgaben nicht berücksichtigt. Holzständer weisen deutlich geringere Werte für die Graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als Metallständer.

Wandbekleidungen

1. Priorität: Gipsplatten.

2. Priorität: Hartgipsplatten, Gips-Wandbauplatten.

Akustische Anforderungen und Brandschutzanforderungen sind nicht berücksichtigt.

Beplankungen

1. Priorität: Gipsplatten.

2. Priorität: Gips-Wandbauplatten.

Installationswände

1. Priorität: Doppelte Ständerwände mit Mineralwolle und je 2 Gipsplatten.

Die Empfehlungen basieren auf der Berechnung der Grauen Energie und der Treibhausgasemissionen mit Metallständern. Bei Verwendung von Holzständern können die Graue Energie und die Treibhausgasemissionen der Ständerwände deutlich reduziert werden.

Je nach Schalldämmmass kann die Bewertung eines bestimmten Produkts von den Empfehlungen abweichen.

Wandbekleidungen mit Dämmung

1. Priorität: Mineralschaumplatten, Gipsplatten mit EPS oder mit Mineralwolle.

2. Priorität: Gips-Wandbauplatte mit EPS oder Mineralwolle.

Wärme- und Schalldämmung, Dampfbremsen und -Sperren

Formaldehydemissionen

In beheizten Innenräumen verwendete Dämmstoffe: Produkte ohne Formaldehyd im Bindemittel oder mit nachweislich niedrigen Formaldehydemissionen.

nicht empfohlen: Produkte, welche mehr als 25 ug/m3 Formaldehyd gem. CEN/TS 16516 emittieren.

Dämmstoffe mit formaldehydhaltigem Bindemittel können zu einer Belastung der Innenraumluft mit Formaldehyd führen.
Eintrag in der ecoProdukteliste oder Emissionsprüfung gemäss Methodik ecobau erforderlich.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Lungengängige Fasern

Mineralfaserdämmstoffe dürfen mit der Raumluft nicht direkt in Verbindung stehen.

Bei gelochten oder geschlitzten Platten ist ein Rieselschutz (z.B. Faservlies) vorzusehen.

Dämm- und Putzträgerplatten

1. Priorität: Steinwollplatten, Glaswollplatten.

2. Priorität: EPS-Platten, Schaumglasplatten, Mineralschaumplatten.

Schwerfolien

Viskoseelastische Schwerfolie auf Bitumenbasis.

nicht empfohlen: Bleihaltige Produkte.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230-04

Wiederverwendung / Verwertung

Gipsbestandteile

Gipsbestandteile im Abbruchgut sind möglichst getrennt zu erfassen. Bei mechanischer Befestigung ist Wiederverwendung unter Umständen möglich; sonst Rückgabe an die Gipsindustrie oder Inertstoffdeponie, sofern die organischen Bestandteile max. 5 Gew.-% ausmachen.

Vollgipsplatten ohne Beschichtung mit Tapeten, Folien oder keramischen Platten sowie ohne Verunreinigungen mit Metall, Kunststoff etc. können in der Schweiz dem Recycling zugeführt werden.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung / Verwertung.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlungen).

Fassadenputze

Verputzte Wärmedämmungen, Dämmstoffe.

Innere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf mineralische Untergründe.

ecoBKP 273: Schreinerarbeiten

Allgemeines

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210-06
Vorgabe Minergie-ECO 210-07

Formaldehyd-Emissionen

Einsatz von Holzwerkstoffen mit formaldehydfreier Verleimung, mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration ≤ 0,02 ppm oder mit allseitig aufgebrachter diffusionsdichter Beschichtung.
An Stellen mit erhöhter Temperatur oder Feuchte formaldehydfrei verleimte Platten oder Platten mit diffusionsdichter Beschichtung verwenden (mit Eignung für den entsprechenden Anwendungsbereich). Produkt nicht durch Schlitzung modifizieren.

nicht empfohlen: Holzwerkstoffe mit einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration >0,03 ppm, Akustikplatten mit formaldehydhaltiger Verleimung.

Detaillierte Anwendungsempfehlungen und geeignete Produkte sind in der Lignum-Liste aufgeführt; Produkte mit Anwendungsempfehlung 1 entsprechen der Vorgabe.
Formaldehydfreie Leimsysteme sind PMDI, PU/PUR und PVAc. Formaldehydhaltige Leimsysteme sind UF, MUF, und PF.
Eine Belegung oder Beschichtung der Oberfläche vermindert die Formaldehyd-Emissionen. Geeignet sind z.B. Melaminharzfolien oder CPL/HPL-Platten.
Reihenlochbohrungen (z.B. für Tablarträger) beeinflussen die Formadehyd-Emission nur gering.
Die Bedingungen für Emissionsmessungen sind in der ecobau Methodik Baumaterialien beschrieben.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Furnierleim, Klebstoffe für die Belegung

Es sind formaldehydfreie Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte (z.B. Produkte auf Basis von PVAc/Weissleim) zu verwenden.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle oder Produkte, welche Formaldehyd in relevanten Mengen an die Raumluft abgeben können.

Ausschlussvorgaben Minergie-ECO 120-02, 120-04

Vorbeugender chemischer Holzschutz

nicht empfohlen: Einsatz von Holzschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln in Innenräumen.

Chemischer Holzschutz ist gesundheits- sowie umweltbelastend und bei korrekter Konstruktionsweise unnötig.

Austausch- und Rückbaubarkeit (Design for Disassembly)

Es sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
-Zugänglichkeit der Verbindungspunkte
-Unabhängige Demontierbarkeit der Komponenten (insbesondere bei unterschiedlichen Lebensdauern)
-Lösbare, vorzugsweise sichtbare Befestigung z.B. mittels Steckverbindungen oder Schrauben, für welche möglichst wenig verschiedene Werkzeuge benötigt werden
-Vermeidung unnötiger Behandlungen und Veredelungen
-Reduktion der Anzahl Komponenten und Verwendung von standardisierten Komponenten

Die Norm ISO 20887 enthält die zu berücksichtigenden Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien für die Demontage und die Anpassungsfähigkeit von Hoch- und Tiefbauten.

Innentüren

Innentüren

1. Priorität: Rahmentüren und Futtertüren aus Holz und Holzwerkstoffen.

2. Priorität: Stahlzargentüren mit Türblatt aus Holz und Holzwerkstoffen.

Innentüren aus Alu, Stahl und Kunststoff weisen deutlich höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als Innentüren aus Massivholz und Holzwerkstoffen.

Wandschränke, Gestelle

Schränke aus Holz und Holzwerkstoffen

1. Priorität: Massivholzplatte geölt oder lackiert, 3-Schicht-Massvholzplatte geölt oder lackiert.

2. Priorität: Spanplatte werkbeschichtet, Spanplatte mit Schichtpressstoffplatten belegt, Spanplatte furniert und mit Klarlack belegt, Spanplatte deckend mit Farblack beschichtet.

MDF weisen deutlich höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als Massivholz- oder Spanplatten.

Regale, Tablare, Garderoben

1. Priorität: Massivholzplatte geölt oder lackiert, 3-Schicht-Massvholzplatte geölt oder lackiert.

2. Priorität: Spanplatte werkbeschichtet, Spanplatte mit Schichtpressstoffplatten belegt, Spanplatte furniert und mit Klarlack belegt, Spanplatte deckend mit Farblack beschichtet.

Allgemeine Schreinerarbeiten

Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen

1. Priorität: Massivholz, 3-Schicht-Massivholz.

2. Priorität: Spanplatten, Grobspanplatten OSB.

MDF beinhaltet deutlich mehr graue Energie als Massivholz- oder Spanplatten.

Fensterbänke

1. Priorität: Massivholz, 3-Schichtplatten, Glasfaserbeton 12 mm

2. Priorität: Glasfaserbeton 15 mm

Handläufe

1. Priorität: Massivholz.

2. Priorität: Holzwerkstoff, Stahlrohr verzinkt/beschichtet, Alu-Rohr.

Bei bewitterten Handläufen sind verzinkte Stahlrohre zwingend zu beschichten.

Wärme- und Schalldämmung, Brandschutz

Formaldehydemissionen

In beheizten Innenräumen verwendete Dämmstoffe: Produkte ohne Formaldehyd im Bindemittel oder mit nachweislich niedrigen Formaldehydemissionen.

nicht empfohlen: Produkte, welche mehr als 25 ug/m3 Formaldehyd gem. CEN/TS 16516 emittieren.

Dämmstoffe mit formaldehydhaltigem Bindemittel können zu einer Belastung der Innenraumluft mit Formaldehyd führen.
Eintrag in der ecoProdukteliste oder Emissionsprüfung gemäss Methodik Baumaterialien ecobau erforderlich.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Lungengängige Fasern

Mineralfaserdämmstoffe dürfen mit der Raumluft nicht direkt in Verbindung stehen.

Bei gelochten oder geschlitzten Platten ist ein Rieselschutz (z.B. Faservlies) vorzusehen.

Rieselschutz

Kraftpapier, Kunststofffolie aus Rezyklat

Schalldämmfolien

Schwerfolie auf bituminöser Basis.

nicht empfohlen: Bleihaltige Schalldämm-Folien.

Auf bleihaltige Baustoffe sollte wegen deren Toxizität und Umweltbelastung grundsätzlich verzichtet werden.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230-04

Oberflächen, Montage

Oberflächen

Spanplatten: melaminharzbeschichtet, kunstharzbeschichtet oder furniert.
Vorlacke, Decklacke, Lasuren oder Öle mit Umwelt-Etikette Kategorie A oder B (2K-Systeme: Umwelt-Etikette C).

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G (bei Applikation auf der Baustelle).

Werkseitige Beschichtungen sind bauseitigen Beschichtungen vorzuziehen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-04

Montage- und Abdichtungsarbeiten

Montage: Mechanische Befestigung.
Stopfen von Hohlräumen: Seiden- oder Mineralfaserzopf, Schaumstoff-Rundschnur (jeweils ohne krebserzeugende Bestandteile).

nicht empfohlen: Montage/Abdichtung mittels Montage- oder Füllschäumen.

Aluminium-Silikat-Wolle (FCR/ASW) enthält krebserzeugende Bestandteile.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 220-05

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung / Verwertung.

Fenster, Aussentüren

Montage.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Fugenvergussmassen, Vorbehandlungen).

Haushaltküchen

Korpusse, Fronten, Arbeitsplatten, Spülbecken.

Innere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf Holzwerk.

Montagebau in Holz

Wärmedämmungen, Winddichtungen, Dampfbremsen.

ecoBKP 276: Innere Abschlüsse

Allgemeines

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210-06
Vorgabe Minergie-ECO 210-07

Formaldehyd-Emissionen

Einsatz von Holzwerkstoffen mit formaldehydfreier Verleimung, mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration ≤ 0,02 ppm oder mit allseitig aufgebrachter diffusionsdichter Beschichtung.
An Stellen mit erhöhter Temperatur oder Feuchte formaldehydfrei verleimte Platten oder Platten mit diffusionsdichter Beschichtung verwenden (mit Eignung für den entsprechenden Anwendungsbereich). Produkt nicht durch Lochung/Schlitzung modifizieren.

nicht empfohlen: Holzwerkstoffe mit einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration >0,03 ppm, Akustikplatten mit formaldehydhaltiger Verleimung.

Detaillierte Anwendungsempfehlungen und eine Produktliste sind in der Lignum-Liste aufgeführt. Produkte mit Anwendungsempfehlung 1 entsprechen der Vorgabe.
Holzwerkstoffe mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration = 0,03 ppm können bei 3 von 6 Raumoberflächen bzw. 50% der Raumoberflächen eingesetzt werden.
Formaldehydfreie Leimsysteme sind PMDI, PU/PUR und PVAc. Formaldehydhaltige Leimsysteme sind UF, MUF, und PF.
Eine Belegung oder Beschichtung der Oberfläche vermindert die Formaldehyd-Emissionen. Geeignet sind z.B. Melaminharzfolien, CPL/HPL-Platten, deckende Beschichtungen od. Furniere mit transparenter Beschichtung.
Die Bedingungen für Emissionsmessungen sind in der ecobau Methodik Baumaterialien beschrieben.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Furnierleime, Klebstoffe für die Belegung

Es sind formaldehydfreie Klebstoffe (z.B. Produkte auf Basis von PVAc, Weissleim) zu verwenden.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Austausch- und Rückbaubarkeit (Design for Disassembly)

Es sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
-Zugänglichkeit der Verbindungspunkte
-Unabhängige Demontierbarkeit der Komponenten (insbesondere bei unterschiedlichen Lebensdauern)
-Lösbare, vorzugsweise sichtbare Befestigung z.B. mittels Steckverbindungen oder Schrauben, für welche möglichst wenig verschiedene Werkzeuge benötigt werden
-Vermeidung unnötiger Behandlungen und Veredelungen
-Reduktion der Anzahl Komponenten und Verwendung von standardisierten Komponenten

Die Norm ISO 20887 enthält die zu berücksichtigenden Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien für die Demontage und die Anpassungsfähigkeit von Hoch- und Tiefbauten.

Bewegliche, versetzbare und feste Trennwände

Bewegliche Trennwände

1. Priorität: Faltwände einschalig aus Spanplatte kunstharzbeschichtet oder werkbelegt oder mit HPL belegt oder deckend lackiert.

2. Priorität: Faltwände ein- und zweischalig aus Furniersperrholz lackiert oder geölt, Faltwände zweischalig aus Spanplatte kunstharzbeschichtet oder werkbelegt oder mit HPL belegt oder deckend lackiert.

Bewegliche Trennwände mit Schallschutzanforderungen

1. Priorität: Spanplatte kunstharzbeschichtet oder werkbelegt oder mit HPL belegt oder deckend lackiert.

Versetzbare Elementwände

1. Priorität: Vollwandelemente mit Beplankung aus Spanplatte Kunstharz belegt.

2. Priorität: Vollwandelemente mit Beplankung aus Spanplatte Kunstharz belegt mit einem Glasanteil bis 50%.

Feste stehende Trennwände

1. Priorität: Ein- und zweischalige Trennwände aus Spanplatten.

Kabinentrennwände

1. Priorität: Spanplatten kunstharzbeschichtet oder HPL belegt.

Abtrennsysteme

1. Priorität: Abtrennsysteme aus Massivholzlatten.

Trennwände

1. Priorität: 3-Schichtplatten, Spanplatten, Sperrholzplatten.

Schallschutz-Hinterlagen

Formaldehyd-Emissionen

Mineralwollplatten für Hinterlagen von Deckenbekleidungen in beheizten Innenräumen: Produkte ohne Formaldehyd im Bindemittel oder mit nachweislich niedrigen Formaldehydemissionen.

nicht empfohlen: Produkte, welche mehr als 25 ug/m3 Formaldehyd gem. CEN/TS 16516 emittieren.

Dämmstoffe mit formaldehydhaltigem Bindemittel können zu einer Belastung der Innenraumluft mit Formaldehyd führen.
Eintrag in der ecoProdukteliste oder Emissionsprüfung gemäss Methodik Baumaterialien ecobau erforderlich.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-02

Lungengängige Fasern

Mineralfaserdämmstoffe dürfen mit der Raumluft nicht direkt in Verbindung stehen.

Bei gelochten oder geschlitzten Platten ist ein Rieselschutz (z.B. Faservlies) vorzusehen.

Rieselschutz

Kraftpapier, Kunststofffolie aus Rezyklat

Akustikhinterlagen

1. Priorität: Kunstfaservlies, Mineralwollplatten.

Schwerfolien weisen deutlich höhere Werte für die graue Energie und die Treibhausgasemissionen auf als die empfohlenen Varianten.

Oberflächenbehandung

Allgemeines

Werkseitig aufgebrachte Beschichtungen sind gegenüber bauseitig aufgebrachten Beschichtungen zu bevorzugen.

Bei werkseitigen Beschichtungen werden in der Regel eine höhere Qualität und eine geringere Umweltbelastung erzielt.

Holzrahmen und -füllungen, Holzteile von Türen

Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-04

Aluminiumrahmen von Glasabschlüssen

Aluminium pressblank oder farblos anodisiert.

Stahlrahmen von Glasabschlüssen

Grundierung ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbar mit anschliessender Pulver-Schlussbeschichtung.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle.

Bei Innenanwendung auf Feuer- oder Spritzverzinkung verzichten.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120-04

Montage

Montage- und Abdichtungsarbeiten

Montage: mechanisch befestigen.
Abdichtung: Kompriband.
Stopfen von Hohlräumen: Seiden- oder Mineralfaserzopf, Schaumstoff-Rundschnur (jeweils ohne krebserzeugende Bestandteile).

nicht empfohlen: Montage/Abdichtung mittels Montage- oder Füllschäumen.

Die Verwendung von Montage- und Füllschäumen erschwert den späteren Ausbau des Bauteils und kann die langfristige Luftdichtheit nicht gewährleisten.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 220-05

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung / Verwertung.

Montagebau in Holz

Wärmedämmungen.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlung).

Innere Oberflächenbehandlung

Oberflächenbehandlungen auf Holz und Metall.