ecoBKP 2024
|
Gesamter ecoBKP als pdf |
Material/Prozess | Vorgaben | Hinweise/Quellen |
---|---|---|
ecoBKP 271: Gipserarbeiten | ||
Innenputze und Stukkaturen | ||
Vorbehandlung Untergrund |
1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette A oder B oder Emicode EC1 bzw. EC1 plus Label. nicht empfohlen: Lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G. |
Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A bis C erfüllen die Ausschlussvorgaben Minergie-ECO.
|
Haftschichten, Spachtelmassen |
1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte. |
|
Ausgleichsputze |
1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte. |
|
Grundputze |
1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte (Lehm-, Gips-, Kalk- oder Zementputze). |
Silikat-, silikonharz- oder kunststoffgebundene Produkte beinhalten deutlich mehr Graue Energie. |
Einschicht- und Deckputze |
1. Priorität: Mineralisch gebundene Deckputze (Sackware). 2. Priorität: Sumpfkalk-Deckputz, Silicatdeckputz. |
Silikonharz- und Kunststoffdeckputze beinhalten eine deutlich höhere Graue Energie. |
Wärmedämmputze |
1. Priorität: Dämmputz mit Leichtzuschlag Perlit oder Perlit/Kork. 2. Priorität: Dämmputz mit Leichtzuschlag Perlit/EPS, sofern der organische Anteil max. 5% beträgt. |
Dämmputze mit Aerogel-Zuschlag beinhalten bei gleicher Dämmleistung deutlich mehr Graue Energie als konventionelle Dämmputze. |
Akustikputze |
Alle Bestandteile der Akustikputzsysteme (Putze, Trägerplatten etc.) dürfen kein Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltende Substanzen enthalten. nicht empfohlen: Produkte, welche Formaldehyd an die Raumluft abgeben können. |
Akustikputze haben systembedingt grosse Oberflächen, über welche allfällig enthaltenes Formaldehyd abgegeben werden kann. |
Trockenbau Wände | ||
Ständerwände |
1. Priorität: Einfache oder doppelte Ständerwände mit Mineralwolle und einfacher oder doppelter Beplankung aus dünnen Gipsplatten. 2. Priorität: Einfache Ständerwände mit Mineralwolle und einfacher Beplankung mit dickeren Gipsplatten. Einfache oder doppelte Ständerwände mit Mineralwolle und einfacher Beplankung mit Wandbauplatten. |
Die Empfehlungen basieren auf der Berechnung der Grauen Energie mit Metallständern. Bei Verwendung von Holzständern kann die Graue Energie der Ständerwände deutlich reduziert werden.
|
Vorsatzschalen |
1. Priorität: Ständer mit Mineralwolle und einfacher Beplankung mit dünnen Gipsplatten. 2. Priorität: Ständer mit Mineralwolle und einfacher Beplankung mit dickeren Gipsplatten oder dünnen Hartgipsplatten. |
Detaillierte Empfehlung s. ecoDevis 643. |
Wandbekleidungen |
1. Priorität: Holzrost mit ein- oder zweilagiger Beplankung aus dünnen Gipsplatten, dünne Gipsplatte direkt auf Wand. 2. Priorität: Metallunterkonstruktion mit ein- oder zweilagiger Beplankung aus dünnen Gipsplatten, dicke Gipsplatte direkt auf Wand, Holzrost oder Metallunterkonstruktion mit Wandbauplatte, Wandbauplatte direkt auf Wand. |
Detaillierte Empfehlung s. ecoDevis 643. |
Beplankungen |
1. Priorität: Gipsplatten, Wandbauplatten. |
|
Installationswände |
1. Priorität: Doppeltes Ständerwerk mit je 2 Gipsplatten 12.5 mm. 2. Priorität: Doppeltes Ständerwerk mit je 1 Leichtbeton-Bauplatte 12.5 mm mit Ständer 50 mm. |
|
Wandbekleidungen mit Dämmung |
1. Priorität: Mineraldämmplatte, Gipsplatte 12.5 mm mit Glaswolleplatte ca. 60 kg/m3. 2. Priorität: Gipsplatte 12.5 mm mit EPS-Dämmplatte ca. 15 kg/m3, Wandbauplatte 25 mm mit Steinwolleplatte ca. 80 kg/m3. |
|
Wärme- und Schalldämmung, Dampfbremsen und -Sperren | ||
Formaldehydemissionen |
In beheizten Innenräumen verwendete Dämmstoffe: Produkte ohne Formaldehyd im Bindemittel oder mit nachweislich niedrigen Formaldehydemissionen. nicht empfohlen: Produkte, welche mehr als 25 ug/m3 Formaldehyd gem. CEN/TS 16516 emittieren. |
Dämmstoffe mit formaldehydhalti-gem Bindemittel können zu einer Belastung der Innenraumluft mit Formaldehyd führen.
|
Lungengängige Fasern |
Mineralfaserdämmstoffe dürfen mit der Raumluft nicht direkt in Verbindung stehen. |
Bei gelochten oder geschlitzten Platten ist ein Rieselschutz (z.B. Faservlies) vorzusehen. |
Dämm- und Putzträgerplatten |
1. Priorität: Steinwollplatte, Glaswollplatte, Mineraldämmplatte. 2. Priorität: Weichfaserplatte, Schaumglasplatte, EPS. |
Mehrschichtige Verbundplatten (z.B. Holzwolle mit EPS oder EPS mit PUR) sind in der Entsorgung problematisch.
|
Schwerfolien |
Viskoseelastische Schwerfolie auf Bitumenbasis. nicht empfohlen: Bleihaltige Produkte. |
Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230.04 |
Verwertung / Entsorgung | ||
Gipsbestandteile |
Gipsbestandteile im Abbruchgut sind möglichst getrennt zu erfassen. Bei mechanischer Befestigung ist Wiederverwendung unter Umständen möglich; sonst Rückgabe an die Gipsindustrie oder Inertstoffdeponie, sofern die organischen Bestandteile max. 5 Gew.-% ausmachen. |
Vollgipsplatten ohne Beschichtung mit Tapeten, Folien oder keramischen Platten und ohne Verunreinigungen mit Metall, Kunststoff etc. können in der Schweiz dem Recycling zugeführt werden. |
Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP | ||
Abbrüche/Rückbau |
Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung. |
|
Spez. Dichtungen und Dämmungen |
Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlungen). |
|
Fassadenputze |
Verputzte Wärmedämmungen, Dämmstoffe. |
|
Innere Oberflächenbehandlung |
Beschichtungen auf mineralische Untergründe. |