ecoBKP 2025
|
![]() |
![]() ![]() |
Material/Prozess | Vorgaben | Hinweise/Quellen |
---|---|---|
ecoBKP 250: Sanitäranlagen | ||
Allgemeines | ||
Leitungsführung |
Zugängliche und kontrollierbare Leitungsführung (nach Möglichkeit offene Leitungsführung). |
Vorgabe Minergie-ECO 220-03 |
Wassersparkonzept |
Bei Sanitärapparaten und Auslaufarmaturen sind Produkte zu wählen, welche einen effizienten Wassereinsatz ermöglichen. |
Armaturen: WELL-Label oder Sanitärdatenbank |
Verwendung von Regenwasser |
Im Rahmen eines Konzepts zum Umgang mit Regenwasser ist die Grauwassernutzung (Gewerbliche Nutzung, WC-Spülung, Bewässerung etc.) zu prüfen. |
Vorgabe Minergie-ECO 230-08 |
Wasserqualität, Trinkwasserhygiene |
Wasserqualität ermitteln (pH-Wert, Wasserhärte, Chlorid- und Sulfatgehalt u.a.) als Entscheidungsgrundlage zur Material- und Systemwahl der Trinkwasserrohre. |
Rohre aus Kupfer oder verzinktem Stahl können Schwermetalle an das Trink- bzw. Abwasser abgeben. |
Legionellen |
Anlagen mit warmgehaltenen Trinkwasserleitungen: Die Warmwasserversorgung ist so zu planen und auszuführen, dass 55°C in den warm gehaltenen Leitungen und 50°C an allen Entnahmestellen erreicht werden können. |
Bei Kaltwasserleitungen ist eine Erwärmung durch parallel laufende Warmwasser- oder Heizungsleitungen zu vermeiden. |
Blei |
nicht empfohlen: Einsatz von bleihaltigen Schwerfolien. |
Armaturen und Fittinge aus Messing bzw. Rotguss enthalten geringe Anteile an Blei, welche zu einer Belastung des Trinkwassers führen können. Es gibt aber bleifreie Alternativen (z.B. Cuphin, Ecobrass). |
Auslegung Warmwasseranlage |
Die Auslegung und die Ausstosszeiten der Warmwasseranlage entsprechen den Anforderungen der SIA-Norm 385/2. |
|
Einsatz von Recyclingmaterial |
Bei Metall- und Kunststoffprodukten ist auf einen möglichst hohen Anteil an Recyclingmaterial zu achten. |
Metall- und Kunststoffprodukte mit hohem Recyclinganteil weisen eine deutlich tiefere Umweltbelastung als solche aus Primärmaterial auf. Der RC-Anteil kann z.B. der Umwelt-Produktedeklaration (EPD) entnommen werden. |
Austausch- und Rückbaubarkeit (Design for Disassembly) |
Es sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
|
Die Norm ISO 20887 enthält die zu berücksichtigenden Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien für die Demontage und die Anpassungsfähigkeit von Hoch- und Tiefbauten. |
Neuinstallationen | ||
Versorgungsleitungen - Hausanschlüsse |
1. Priorität: Polyethylenrohre (PE). |
|
Versorgungsleitungen - Kellerverteilung, Steigleitung |
1. Priorität: Metallverbundrohre. 2. Priorität: Nichtrostende Stahlrohre, Polybutenrohre (PB) mit Tragschale. |
|
Versorgungsleitungen - Stockwerkverteilung |
1. Priorität: Metallverbundrohre, Polypropylenrohre (PP), Polyehtylenrohre vernetzt (PE-X), Polybutenrohre (PB). 2. Priorität: Nichtrostende Stahlrohre, PVC-Rohre. |
|
Entsorgungsleitungen |
1. Priorität: Gussrohre, PP-Rohre. 2. Priorität: PE-Rohre. |
Kunststoffrohre und Rohre aus nichtrostendem Stahl benötigen gegenüber Gussrohren deutlich weniger Herstellungsenergie. |
Schallgedämmte Entsorgungsleitungen |
1. Priorität: PP-Rohre schallgedämmt. 2. Priorität: PE-Rohre schallgedämmt. nicht empfohlen: Bleihaltige Schalldämm-Matten. |
Für vertikale Entsorgungsleitungen über 3 m Länge sind schalldämmende Materialien und körperschalldämmende Befestigungen zu wählen. |
Schalldämmung von Armaturen und Apparaten |
Alle fest montierten Sanitärapparate werden mit Schallschutz-Sets befestigt. Die Auslaufarmaturen entsprechen der Geräuschklasse 1. |
Installationen ausserhalb der Zonen für den ständigen Aufenthalt von Menschen und frei aufgestellte Geräte fallen nicht unter diese Vorgabe. |
Dämmung von Sanitärinstallationen (Wärme, Schwitzwasser und Schall) |
Warmwasser-Installationen: Mineralwolle oder halogenfreie Kunststoffschäume. nicht empfohlen: Bleihaltige Schalldämm-Matten. |
Bei der Dimensionierung sind die kantonalen Wärmedämmvorschriften zu beachten. Zur Verklebung sind Kleber ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Kleber zu verwenden. |
Ummantelung |
Alufolie gitternetzverstärkt, Alufolie stucco-geprägt oder Alu/PET-Folie. |
Ummantelung ist nur in regelmässig genutzten Räumen erforderlich. |
Armaturen und Apparate |
Waschtischarmaturen mit der Energieetikette Klasse A oder WELL-Label Klasse A, Duscharmaturen und Brausen mit der Energieetikette Klasse A oder B oder WELL-Label Klasse A oder B. |
Vorgabe Minergie-ECO 230-08 |
WC- und Urinal-Spülsysteme |
WC-Spülsysteme mit WELL-Label Klasse A oder 2-Mengen-Spülung (Spülmenge gross: 6 Liter, Spülmenge klein: max. 3 Liter). |
Vorgabe Minergie-ECO 230-08 |
Badewannen- und Duschentassenträger |
Systeme bzw. Produkte ohne Verwendung von Montageschaum. |
Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 220-05 |
Warmwasserbereiter |
1. Priorität: Geräte mit Energieeffizienzklassen A+ oder A. 2. Priorität: Geräte mit Energieeffizienzklasse B. |
Warmwasserbereiter mit einer Leistung bis 70 kW müssen mit einer Energieetikette deklariert sein. Die Skala reicht von A+ bis F. |
Sanierung | ||
Verrostete Trinkwasserleitungen |
Aufputzleitungen: Rohre auswechseln. |
|
Verkalkte Trinkwasserleitungen |
Zuerst genau prüfen, wo es Kalkablagerungen gibt, evtl. an einer Stelle die Rohrleitung auftrennen. Falls die Leitungen wirklich entkalkt werden müssen: unbedingt Spezialfirma beauftragen. Siebe, Boiler etc. sind mit üblichem Haushaltentkalker zu behandeln. |
Bei unsachgemässer Behandlung kann das Leitungsmaterial beschädigt werden. |
Montage, Abdeckarbeiten | ||
Abdichten bzw. Dämmen von Durchführungen und Hohlräumen |
Seiden- oder Mineralfaserzopf, Rundschnur aus Schaumstoff. nicht empfohlen: Montage- und Füllschäume. |
Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 220-05 |
Abdichten mit Fugendichtungsmasse |
Im Innenraum: Produkte mit Emicode EC1 bzw. EC1plus Label, Kennzeichnung eco-1 bzw. eco-2 oder Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte. nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte. |
Neutral vernetzende Silikonharz-Produkte können bei der Aushärtung stark gesundheitsgefährdende Substanzen abspalten. |
Wiederverwendung / Verwertung | ||
Metallverbundrohre |
Verwertung über Baustoffhandel. |
|
Kunststoffrohre |
Verwertung von sauberem Material durch kunststoffverarbeitende Betriebe. |
Liste der Kunststoffrecycling-Betriebe: |
Waschbecken, Badewannen, Duschen, Toiletten |
1. Priorität: Wiederverwendung, z.B. in eigenem Projekt oder über Bauteilbörse. 2. Priorität: Keramik: Inertstoffdeponie; Metalle: Verwertung via Baustoffhandel; Kunststoff: Verbrennung in KVA. |
Ein teilweises Recycling von Keramik ist grundsätzlich möglich, wird in der Schweiz jedoch für Sanitärkeramik nicht angeboten. |
Warmwasserbereiter |
1. Priorität: Wiederverwendung, z.B. in eigenem Projekt oder über Bauteilbörse, falls das Gerät weniger als ca. 15 Jahre alt ist. 2. Priorität: Ohne Trennung auf der Baustelle: fachgerechte Verwertung nach VREG (keine Rücknahmepflicht durch Hersteller, Importeure oder Händler); sonst: Entsorgung von Dämmstoff und Metallteilen siehe oben. |
Geräte mit Dämmungsdicken von < 40mm sollten mit einer Zusatzdämmung versehen werden. Geräte mit Elektrowiderstandsheizung und mit > 100 Liter Inhalt sollten in Gebäuden, in welchen die Wärmeversorgung mit erneuerbarer Energie erfolgt, nicht mehr verwendet werden. |
Feuerlöschgeräte und -anlagen mit Halon |
Spezialentsorgung oder Verwertung durch Herstell- bzw. Lieferfirma. |
Halon ist ein Gas, welches stark zum Ozonschichtabbau und zum Treibhauseffekt beiträgt. |
Reste von Entrostern und Frostschutzmitteln |
Falls Sonderabfall (produkteabhängig): Entsorgung gemäss VeVA; ansonsten Entsorgung gemäss den kantonalen Richtlinien. |
|
Bleifolien |
Verwertung über Baustoffhandel. |
|
Elektronische Komponenten |
Fachgerechte Entsorgung nach VREG (keine Rücknahmepflicht durch Hersteller, Importeure oder Händler) |
z.B. elektronische Steuerungen von WC-Anlagen, Urinalen, Waschtischarmaturen, Duschen etc. |
Armaturen |
1. Priorität: Wiederverwendung, z.B. in eigenem Projekt oder über Bauteilbörse. 2. Priorität: Verwertung über Baustoffhandel. |
Neuere Armaturen wurden Energieeffizienzklassen zugeteilt. Nach Möglichkeit sollten sie an häufiger frequentierten Orten die Effizienzklassen A oder B aufweisen. |
Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP | ||
Abbrüche/Rückbau |
Wiederverwendung / Verwertung. |
|
Spez. Dichtungen und Dämmungen |
Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlungen). |
|
Elektroanlagen |
Haushaltgeräte (Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner etc.). |
|
Kücheneinrichtungen |
Küchenmöbel, Haushaltgeräte (Backöfen, Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Dunstabzugshauben, Kaffeemaschinen) |
|
Schreinerarbeiten |
Küchenmöbel: Schränke, Flächenbeläge. |