ecoBKP 2024


Schlagwort

in aktueller Version (2024) suchen
Unterschiede zur Vorversion (2023)

pdfGesamter ecoBKP als pdf
  pdfprint
Material/Prozess Vorgaben Hinweise/Quellen

ecoBKP 213: Montagebau in Stahl

Stahlkonstruktionen

Träger

1. Priorität: Profile IPE, INP, UPE oder UNP.

2. Priorität: Profile HEA, HEB oder HEM.

I- und U-Träger besitzen gegenüber Breitflanschträgern bei gleicher Last ein deutlich geringeres Eigengewicht.

Stützen

1. Priorität: Profile HEA oder HEB.

2. Priorität: Profile HEM oder IPE, geschweisste Siederohre.

Annahme: gleichmässige Lastverteilung in allen Achsen.
HEM- oder I-Profile weisen gegenüber HEA- und HEB-Profilen bei gleicher Last ein höheres Eigengewicht auf. Die Siederohre sind zwar leichter, benötigen aber pro kg deutlich mehr Graue Energie als Stahlprofile.

Profilbleche für Stahl-Beton-Verbunddecken

Es ist das Profil mit der jeweils dünnsten Blechdicke zu wählen.

Dünne Bleche verursachen einen deutlich geringeren Ressourcenaufwand, können aber zu einem höheren Montageaufwand (z.B. Unterstützen während Aushärtung des Betons) führen.

Profilbleche für Fassadenbekleidungen

Profilbleche aus Aluminium.

Alu-Profilbleche beinhalten gegenüber Stahlblechen rund 40% weniger Graue Energie.

Sandwichpaneele für Fassaden

Sandwichpaneele mit Alublech-Schale.

Ein Wandaufbau mit Sandwich-Paneelen besitzt gegenüber einem Aufbau mit Stahlblechkassetten und Stahlblechbekleidung rund 40% weniger Graue Energie.
Alu-Paneele beinhalten gegenüber Stahlpaneelen rund 15% weniger Graue Energie.

Korrosionsschutz

Tragende Stahlteile sind möglichst als voll- oder allseitig zugängliche Profile auszubilden und primär durch konstruktive Massnahmen vor Korrosion zu schützen (hierdurch sinken die Anforderungen an die Oberflächenbehandlung).

Stahlteile mit hohem Rezyklatanteil sind aus ökologischer Sicht vorteilhaft.
Hochlegierte Stähle (Legierungselemente >5%, z.B. X12CrNi18-8) können ein Vielfaches der Grauen Energie von unlegierten oder mikrolegierten Stählen (Legierungselemente <0.1%, z.B. S355N) enthalten.

Vorbehandlung

Sandstrahlen im Freien

Staubschutzvorrichtungen anbringen, Staubabscheidegeräte nach dem Stand der besten verfügbaren Technik einsetzen, entstehende Abfälle vollständig auffangen.

Entsorgung der verbrauchten Strahlmittel als Sonderabfall nach G_VeVA.

Korrosionsschutz-behandlung

Beschichtungssysteme ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Systeme.
Auf chromathaltige Stoffe (z.B. Zinkchromat) sollte verzichtet werden.

Wenn möglich sollten Stahlteile werkseitig behandelt werden.
Chromate sind toxisch, wassergefährdend und kanzerogen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Verzinkung von Stahlbauteilen

Verzinkungen nur beim Einsatz in korrosiver Umgebung ausführen. Bewitterte, verzinkte Stahlteile sind zusätzlich mit Deckbeschichtungen (Duplexierung) zu schützen.

nicht empfohlen: Grossflächiger Einsatz bewitterter Bleche aus blankem Kupfer, Titanzink oder verzinktem Stahl/Stahlteile ohne Einbau eines geeigneten Metallfilters für das betroffene Dach- bzw. Fassadenwasser.

Zinkeinträge in die Umwelt sind schädlich und können durch eine dauerhafte Schutzschicht vermieden werden.
Zu berücksichtigen sind verzinkte Stahlgeländer (> 200 Laufmeter), Gitterroste (> 150 m2), Stahlprofile (>200 m2), Streckmetallverkleidungen etc.
Grossflächig: Mehr als 10% der Dachfläche oder >50 m2 bewitterte Oberfläche.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230.04
Vorgabe Minergie-ECO 230.05

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Verwertung/Entsorgung von Metallbauteilen.

Baustelleneinrichtung

Installationsplanung (Luftreinhaltung, Baulärm).

Montagebau als Leichtkonstruktionen

Fassadenbekleidungen und Fassadenmaterialien.

Fenster, Aussentüren

Montage.

Spenglerarbeiten

Bedachungen und Abschlüsse aus Blech.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlungen.

Äussere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf Metall.

Innere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf Metall.